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Solarzellenherstellung 101: Für eine effizientere und nachhaltigere Zukunft

Veröffentlicht von Laserax,
Solar Cell Manufacturing

Die Herstellung von Solarzellen hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Da der Solarenergie ein außerordentliches Wachstum prognostiziert wird, ist in naher Zukunft mit noch mehr technologischen Innovationen zu rechnen. 

In diesem Artikel erläutern wir die Schritte des Herstellungsprozesses von Solarzellen. Zudem gehen wir auf die Herausforderungen und Fortschritte bei der Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit von Solarzellen ein.

Inhaltsverzeichnis

5 Schritte zur Herstellung von Solarzellen

Der Prozess der Umwandlung von Rohstoffen in leistungsstarke Photovoltaikzellen ist komplex. Im Grunde nutzt die Technik den photovoltaischen Effekt. Dabei regen Photonen Elektronen in einem Halbleitermaterial an, um einen elektrischen Strom zu erzeugen. So wird Sonnenlicht in Sonnenenergie umgewandelt. Das sind die 5 wichtigsten Schritte:

  1. Vom Rohstoff zum Block: Der Herstellungsprozess beginnt mit Polysilizium, einer gereinigten Form von Silizium in metallurgischer Qualität, das mit Hilfe des Zonenschmelzverfahrens (Floating Zone, FZ) aus Quarzsand gewonnen wird. Dieses reine Silizium wird anschließend geschmolzen und mithilfe des Czochralski-Verfahrens (CZ) entweder zu monokristallinen oder polykristallinen Siliziumblöcken geformt.  
  2. Vom Block zum Wafer: Als nächstes werden die Siliziumblöcke in dünne Siliziumwafer geschnitten. Diese Wafer dienen als Grundlage für Solarzellen. Die gängigsten Solar- und PV-Module bestehen aus sechseckigen oder rechteckigen Zellen. Die Siliziumwafer werden im Anschluss gereinigt und texturiert, um die Reflexionsverluste des Sonnenlichts zu minimieren.

    Silicon Wafer Surface Texturing
    Source: ScienceDirect
  3. Waferdotierung: Nach der Reinigung und Behandlung werden die Wafer einem Dotierungsprozess unterzogen, bei dem Schichten aus transparenten, leitfähigen Oxiden und Dotierstoffen wie Bor und Phosphor eingebracht werden, um die Wafer elektrisch leitfähig zu machen. Dieser Schritt wird auch als Diffusionsprozess bezeichnet. An diesem Punkt wird eine elektrische Verbindung zwischen der Vorder- und der Rückseite des Wafers hergestellt. Diese Verbindung wird während der Kantenisolierung um die Waferkante herum (mittels Laserrandentschichtung oder Plasmaätzen) beseitigt, um Kurzschlüsse zu verhindern und die Haltbarkeit zu verbessern.
  4. Waferbeschichtung: Die Wafer werden anschließend mit Siliziumnitrid oder Titanoxid beschichtet, einem Antireflexmaterial, das die Lichtabsorption verbessert und die Reflexion verringert. Die gebräuchlichste Methode zur Aufbringung der Antireflexionsschicht auf den Wafer ist die plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung(Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition, PECVD).
  5. Kontaktdruck: Im letzten Schritt werden Metallkontakte im Siebdruckverfahren auf den Wafer gedruckt, um Strom über einen ohmschen Kontakt zu sammeln und zu übertragen. Diese Kontakte sind in der Regel aus Silber- oder Kupferpaste gefertigt. Die mittels Siebdruck bedruckten Wafer durchlaufen dann einen Sinterofen, um die Metallkontakte vor dem Abkühlen zu verfestigen.

Die Solarzellen werden dann zu Solarmodulen zusammengefügt, mit Schichten aus Ethylenvinylacetat (EVA) umhüllt und mit einer Glasabdeckung und einer Rückwand versehen, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.   

Um den elektrischen Anschluss zu erleichtern, werden Photovoltaikmodule mit einer Anschlussdose versehen. Der von den Zellen erzeugte Gleichstrom (DC) wird von einem Wechselrichter, der fest mit dem Solarmodul verbunden ist, in Wechselstrom (AC) umgewandelt.

Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen Komponenten, die bei der Montage von Solarmodulen verwendet werden. 


 

Solar Cell Module Components
Source: César Domínguez (Creative Commons)

Innovationen als Motor der Solarindustrie

Trotz eines rasanten Rückgangs der Herstellungskosten steht saubere Energie aus Solarmodulen immer noch vor verschiedenen Herausforderungen in Bezug auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Wichtige Fortschritte bei den Materialien und Fertigungstechniken lassen jedoch vielversprechende Entwicklungen erwarten. 

Hier sind die wichtigsten aktuellen Innovationen.

Verbesserte Technologie

In der Solarindustrie werden Solarzellen hergestellt, die auf einer Seite Licht absorbieren. Aktuelle Innovationen haben die verstärkte Produktion von bifazialen Modulen ermöglicht, die eine Lichtabsorption auf beiden Seiten des Solarmoduls erlauben. 

Solarzellen mit passivierter Emissionselektrode und Rückseite (Passivated Emitter and Rear Contact, PERC) werden bei der Herstellung von Solarmodulen ebenfalls immer beliebter. Dank einer zusätzlichen Schicht auf der Rückseite der Zelle, die das Sonnenlicht zurück in die Solarzelle reflektiert, produzieren diese verbesserten Zellen bis zu 12 % mehr Energie. 

TOPCon- und Heterojunction (HJT)-Solarzellen sollen in Zukunft die Hauparten der hergestellten Solarzellen werden. Sie sind nicht nur kostengünstig in bestehende Anlagen zu integrieren, sondern ermöglichen auch viele der Effizienzgewinne pro Quadratmeter, die von früheren Innovationen übernommen wurden, was zu einem wirtschaftlicheren System führt.

Alternative Materialien

Alternative Materialien haben in letzter Zeit in der Industrie an Aufmerksamkeit gewonnen. Dünnschicht-Solarzellen aus Cadmiumtellurid (CdTe) und Perowskit-Solarzellen (PSC) verfügen beispielsweise über ein größeres Absorptionsvermögen über ein breiteres Spektrum von Wellenlängen und bieten im Vergleich zu herkömmlichen kristallinen Siliziumzellen relativ hohe Wirkungsgrade. 

Außerdem sind PSC mit gekrümmten und flexiblen Oberflächen kompatibel und im Allgemeinen sehr viel dünner als kristalline Siliziumzellen, was neue Möglichkeiten für die Solartechnologie eröffnet. 

Perowskit zersetzt sich jedoch wesentlich schneller als Silizium. Aus diesem Grund werden Perowskit- und kristalline Silizium-Hybridtechnologien (Mehrfachtechnologien) immer beliebter, da sie die Energieausbeute erhöhen und trotzdem erschwinglich sind. 

Diese Mehrfachzellen können typischerweise den Wirkungsgrad in den ersten 10 bis 15 Jahren erhöhen und bieten dann den normalen Wirkungsgrad einer herkömmlichen Siliziumzelle. Dank der kombinierten Materialien absorbieren die Mehrfachzellen einen viel größeren Bereich des Lichtspektrums.

Gesteigerte Nachhaltigkeit

Eine wachsende Zahl von Herstellern hat umweltfreundliche Lösungsmittel oder lösungsmittelfreie Materialbehandlungsverfahren eingeführt. Die Integration von Lasertechnologie in Produktionslinien trägt auch dazu bei, Abfall, Materialverbrauch und Zykluszeiten erheblich zu reduzieren.

Die verbesserte Effizienz und Lebensdauer von Solarzellen trägt außerdem zur Reduzierung von Abfall und Rohstoffverbrauch bei. Unternehmen wie First Solar haben Recyclingprogramme eingeführt, die bis zu 95 % der Halbleitermaterialien und 90 % des Glases aus stillgelegten Modulen zurückgewinnen.

Die Einführung von Kreislaufwasserstrategien in Solarzellenproduktionsanlagen kann den Wasserverbrauch um bis zu 79 % senken.

Solar Laser Applications
 Source: LP3 (Creative Commons)

Laseranwendungen für die Solarindustrie 

Die Lasertechnologie kann eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Effizienz und der Nachhaltigkeit des Herstellungsprozesses von Solarzellen, Solarmodulen und Solarkollektoren spielen. 

Hier ist ein kurzer Überblick über Laseranwendungen für die Lieferkette der Solar - und Photovoltaikindustrie:

Laserrandentschichtung

Dieses Verfahren entfernt leitende Beschichtungen von Dünnschicht-Solarzellen, um Kurzschlüsse zu verhindern und die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der Module zu gewährleisten, indem eine saubere Glasoberfläche erzeugt wird.

Diese von Laserax angebotene nachhaltige Methode gewährleistet eine minimale Beschädigung des Substrats und eine hohe Durchsatzkonsistenz.
 

Dünnschichtreinigung für das Recycling

Durch die Bereitstellung einer präzisen und berührungslosen Methode zur Reinigung von Oberflächen verbessern Laserreinigungssysteme die Haftqualität von Beschichtungen und Verkapselungen und damit die Leistung von Solarmodulen.

Das laserbasierte Materialabtragsverfahren von Laserax ermöglicht es Herstellern von Solarmodulen, die Beschichtungen zu trennen und wertvolle Materialien mit hoher Präzision zurückzugewinnen.

Laserschweißen für Verbindungen  

Ein berührungsloses Hochgeschwindigkeits-Laserschweißsystem kann präzise Schweißnähte zwischen Solarzellenkomponenten (z. B. Klemmen, Busbars) erzeugen und die Produktionseffizienz steigern. Das Laserschweißen ist in der Regel 10-mal schneller als das herkömmliche Ultraschallschweißen, wodurch der Prozess besser skalierbar ist.

Wafer-Dicing mittels Laser

Beim Wafer-Dicing werden die einzelnen Chips in einem Halbleiterwafer getrennt. Die Laserbeschriftung kann eine ideale Option für das Wafer-Dicing sein, da sie sehr schnell und ohne Beschädigungen und Verbrauchsgüter erfolgt.

Markierung von Blöcken und Bauteilen  

Die Siliziumblöcke, die zur Herstellung von Wafern verwendet werden, müssen geätzt werden, um ein optimales Schneiden und die Rückverfolgbarkeit der Wafer zu gewährleisten. Die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Solarzellenkomponenten ist für die Qualitätskontrolle und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften unerlässlich. 

Laserbeschriftungssysteme, die die Leistung der Zellen nicht beeinträchtigen, ermöglichen eine präzise, berührungsfreie und behandlungsresistente Markierung von Solarzellenkomponenten.


Laserax spielt eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Solarzellenherstellung, indem wir spezialisierte Laserlösungen anbieten, die die Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit verbessern. 

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Beitragende

Annick Anctil
Annick Anctil

Dr. Annick Anctil ist außerordentliche Professorin am College of Engineering der Michigan State University, wo sie die Forschung zur vorausschauenden Nachhaltigkeitsbewertung leitet. Sie nutzt die proaktive Nachhaltigkeitsbewertung, um die Umwelt- und Kostenbelastung neuer Technologien zu reduzieren. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Bewertung der Umweltbelastung von Photovoltaik- und Batterietechnologien, insbesondere der Auswirkungen des Abbaus und der Wiederverwertung von Materialien für Energieanwendungen.

Autor

Laserax
Laserax

Laserax manufactures OEM laser systems and turnkey laser machines to easily integrate laser marking, laser cleaning, laser texturing and laser hardening in production lines. Providing laser expertise, its solutions are safe and efficient.